Opa Max - unser persönlicher Renndirektor. Unsere hauseigene Legende. Eine lebende Legende. Oft sagt man das so daher. Aber was ist überhaupt eine Legende?
Per definitionem: etwas zum Lesen. Zum Beispiel die Zeichenerklärung bei Landkarten oder eine bestimmte Art von Erzählung. Wir interessieren uns hier aber eher für folgende Bedeutung: eine Persönlichkeit, die aufgrund einer besonderen Leistung, berühmt geworden ist. Wie zum Beispiel John Wayne, David Hasselhoff oder Jupp Heynckes. Und unser Opa.
Eigentlich schlug sein Herz ja früh für Ski Alpin. Seine Statur aber gab einen anderen Weg vor. Der Max wird Skispringer. Angst vor der Geschwindigkeit? Paah, überhaupt nicht. Der Anlauf, die Höhe? Gar kein Problem. Mit 16 Jahren der erste Sprung von der Schanze. Talent vorhanden. Ehrgeiz und die Liebe zum Wintersport sowieso.
Der Rest ist schnell erzählt: Deutscher Meister 1956, ‘57, ‘58 und ‘64. Olympia-Teilnahme ‘56 (Vierter), ‘60 und ‘64. Sieger der Vierschanzentournee ‘59/‘60. Als erster Westdeutscher Skispringer. Hauptpreis: ein nagelneuer Schnellkochtopf.
Und heute? Pluderhose, Pudelmütze und weiße Fäustlinge trägt er nicht mehr. Seine Markenzeichen sieht man nur noch auf den alten Fotos. Neben seinen Pokalen, die man im Kaminzimmer des Freiberg bestaunen kann, hat er in seiner langen Karriere noch das Bundesverdienstkreuz und das Silberne Lorbeerblatt gesammelt.
Und bei uns im Freiberg gehört er heute irgendwie zum Inventar. Fast täglich ist er im Kaminzimmer anzutreffen. Immer offen für einen Huigarte*. Immer noch mit Leib und Seele Skispringer. Das Leuchten in seinen Augen immer noch wie vor über 60 Jahren. Bei seinem ersten Mal auf der Schattenbergschanze.
*Huigarte“
Dialekt für „ein Pläuschchen“